13. ENDOPARASITEN
Innenschmarozer. Parasiten, die im Innern ihres Wirtes leben.

Protozoen
Einzellige tierische Organismen, zum Teil parasitär. Eine grosse Anzahl ist als Erreger von protozoären Infektionskrankheiten beim Tier verantwortlich.

Kokzidiose
Vorkommen:
Diese Parasitose wird bei allen Musteliden angetroffen. Von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung kann sie in der Farmhaltung werden.

Ätiologie:
Befall des Epithels (Darmschleimhaut) von Vertebraten (Wirbeltiere) mit Kokzidien: Isospora vulpis, I.bigemina v.putorii, Eimeria putoris, E.vison, E.mustelae, beim Frettchen speziell I.iaidlawi, E.ictidea, E.furonis. Es gibt verschiedene Infektionsmöglichkeiten, z.B. Haltung unter mangelhaften Hygienebedingungen, über Futtertiere usw. Die Kokzidiose ist eine Faktorenkrankheit!

Symptome:
Oft unauffällig; bei hochgradigem Befall und starker Parasitenvermehrung im Darmtrakt besonders bei Jungtieren wässriger bis blutiger Durchfall, Anämie und Apathie. Gelegentlich wird ein aufgeblähtes Abdomen gesehen.

Diagnose:
Nachweis der Oozysten im Kot.

Therapie:
Amprolium 50 mg/kg KGW; Sulfadimethoxin 50 mg/kg KGW. Beide Präparate per oral über jeweils etwa 1 Woche; Sulfaquinoxalin 50 mg/kg KGW ins Trinkwasser über 30 Tage. Amprolium kann zusammen mit Fischfütterung die Aktivität von Thiaminase verstärken. Bei Verdacht auf akute Vergiftung durch Amprolium Magenspülung und parenteral Vitamin B1 verabreichen. Wenn eine Behandlung der Kokzidiose weiterhin notwendig erscheint, dann die Dosis auf 10 mg/kg KGW (3Tage lang) reduzieren. Beseitigung der Belastungsfaktoren, Verbesserung der Hygiene, artgerechte Haltung, Behandlung eventueller anderer Krankheiten.

Toxoplasma-Infektion
Ätiologie:
Durch Toxoplasma gondii (Isospora bigemina) hervorgerufene protozoäre Infektionskrankheit.

Infektionsmodus:
Der Verzehr zystenhaltigen Fleisches in rohem Zustand steht als Infektionsquelle im Vordergrund.

Symptome:
Sie sind vielfältig und nicht spezifisch.

Therapie:
Wenig erfolgversprechend.

Prophylaxe:
An Frettchen in Privathaltung keine Kleinsäugetiere verfüttern, die aus der Wildbahn stammen. Kein Kontakt mit Katzen, die Möglichkeiten zum Mäuse- oder Rattenfang haben.

Cestoden
Bandwürmer.
Ätiologie:
Taenia tenuicollis, T.hydatigena, T.mustelae, Dipylidium caninum.

Symptome:
Der Befall wird oft symptomlos ertragen. Bei Welpen könnte ein Darmverschluss bei Massenbefall vorkommen.

Diagnose:
Reiskornförmige Proglottiden am After des befallenen Tieres oder im Kot.

Therapie:
Praziquantel (Droncit, Bayer) 5 mg/kg KGW, Niclosamid (Mansonil, Bayer) 150 mg/kg KGW.

Prognose:
Günstig.

Nematoden
Ätiologie:
Rund- oder Fadenwürmer, parasitär im Dünndarm von Fleischfressern. Wirte sind Dachs, Fuchs, Iltis, Hund. Die Invasion mit der 3.Larve von Uncinaria criniformis ist 6 bis 10 Tage nach der Eiablage möglich und erfolgt sowohl oral als auch galaktogen.

Symptome:
Durchfall und Gewichtsverlust. In schweren Fällen kommt es zur Anämie.

Diagnose:
Nachweis der charakteristischen Eier im Kot.

Therapie:
Mebendazol (Telmin, Janssen) 30mg/kg KGW peroral über 5 Tage Fenbendazol (Panacur, Hoechst) 50mg/kg KGW peroral über 3 Tage.

Prognose:
Je nach Wurmbefall günstig bis ungünstig.

Prophylaxe:
Verbesserung der hygienischen Haltungsbedingungen. Holzkäfige und Einstreu müssen verbrannt werden.

Askaridiose
Ätiologie:
Spulwürmer, Parasiten im Dünndarm von Fleischfressern. Unter anderem kommt Toxascaris leonina beim Frettchen vor. Kontakt mit Hunden und Katzen erhöht das Infektionsrisiko.

Symptome:
Aufgetriebenes, druckempfindliches Abdomen, Erbrechen eventuell Durchfall, deutliche Abmagerung.

Diagnose:
Nachweis der Wurmeier im Kot; bei hochgradigem Befall adulte Würmer im Kot oder Erbrochenem.

Therapie:
Mebendazol (Telmin HK), Fenbendazol (Panacur),Banminth.

Prognose:
Je nach Befall gut bis ungünstig (wandernde Larven).

Trichinose
Ätiologie:
Durch den Befall mit Würmer bzw. Larven der Gattung Trichinella spiralis verursachte Erkrankungen.

Infektionsmodus:
Der Entwicklungszyklus von T.spiralis schliesst nur warmblütige Tiere ein. Unter den Nagetieren wird die Infektion durch Kannibalismus weitergetragen, während sich die Musteliden durch Fressen infizierter Nager anstecken.