Flohbefall
Ätiologie:
Frettchen können mit einer ganzen Reihe von verschiedenen
Floharten befallen werden, z.B. mit dem Hundefloh
(Ctenocephalides canis), Katzenfloh (C.felis), Menschenfloh
(Pulex irritans), Rattenfloh (Nosopsyllus fasciatus),
Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae). Da im allgemeinen Flöhe
nicht so sehr wirtspezifisch sind, sondern vielmehr Bewohner
des Nestbiotops ihrer Wirte, können Jagdfrettchen sich mit
weiteren Floharten infizieren wie dem Fuchsfloh (Chaetopsylla
globiceps), Dachsfloh (Paraceras melis), Kaninchenfloh
(Spilopsyllus cuniculi), Eichhörnchenfloh (Monopsyllus
s.sciurorum). Die Ansteckung erfolgt durch Kontakt. Die Flöhe
legen ihre Eier an den Haaren des Frettchens und im Käfig.
Symptome:
Bei geringem Befall symptomlos, bei hochgradigem Befall
(besonders in der Farmhaltung) kann es zu Unruheerscheinungen,
Anämie, Abmagerung, Kratzdefekten und Dermatitis kommen. Bei
Welpen können Todesfälle auftreten.
Diagnose:
Nachweis der Flöhe oder Flohkot.
Therapie:
Einpudern mit Kontaktinsektiziden z.B. Bromcyclen
(Alugan),Propoxur (Bolfo), Pyrethrum. Katzen-flohhalsbänder
erzeugen beim Frettchen Allergien.
Prognose:
Gut.
Räude
Ätiologie:
Sarcoptes scabiei. Die Milbe wird durch direkten Kontakt
übertragen.
Symptome:
Die Räude beim Frettchen kann in zwei Formen auftreten, der
Hautform und der Pfotenform. Bei der Hautform dominieren
lokale oder generalisierte Alopezien verbunden mit
Entzündungen, Falten- und Borkenbildung und starkem Juckreiz
besonders um den Kopf und Hals des Tieres und an den
Schenkelinnenflächen. Bei der Pfotenform sind die Pfoten
geschwollen, schorfbedeckt und werden klauenlos, wenn längere
Zeit unbehandelt.
Therapie:
Aufweichen und Beseitigen der Krusten. Dies kann bei der
Behandlung z.B. mit Alugan oder anderen Präparaten erfolgen.
Anwendung 4mal in 14 Tagen. Nach der Waschung für gute
Trocknung sorgen, da sonst Erkältungsgefahr. Unterstützende
Behandlung durch Vitamin-A Gaben und eventuell
Breitbandantibiotika.
Ohrräue
Ätiologie:
Ohrmilbe Otodectes cynotis im Gehörgang.
Symptome:
Juckreiz, Bekratzen der Ohrgegend, Schütteln mit dem Kopf.
Beim schweren Befall bakterielle Sekundärinfektion, eventuell
mit Torticollis und Manegebewegung.
Diagnose:
Mit dem Otoskop können die Milben visuell nachgewiesen werden.
Möglich ist auch ein mikroskopischer Nachweis in Proben aus
dem Gehörgang.
Therapie:
Reinigung des Gehörganges mit einer Mischung aus einem Drittel
Pervalen und zwei Drittel Paraffinöl. Durch vorsichtige
Massage werden die bröckeligen und schwarzen Massen
ausgeschwemmt. Mit Wattenträger werden Triplexan oder Odylen
appliziert. Im Abstand von 3 Tage mehrmals wiederholen. Danach
einmal pro Woche für 3 Wochen
Zeckenbefall
Zecken können auch Frettchen befallen, die sich im Freien unter Büschen
und Bäumen aufhalten. Besonders gefährdet sind Jagdfrettchen.
Ätiologie:
Die Schildzecke Holzbock (Ixodes ricinus).
Symptome:
Der Biss der Zecke ruft eine lokale Reaktion hervor, wodurch
das Frettchen veranlasst wird, die Zecke abzureissen. Das
verbliebene Capitulum führt zur Granulombildung. Von
veterinärmedizinischer Bedeutung können die Zecken auch als
Überträger von Viren, Bakterien und Protozoen sein.
Therapie:
Betupfen der Zecke mit Öl oder mit einem in Äther getauchten
Wattebausch. Mit einer Pinzette wird der Hinterleib der Zecke
vorsichtig angefasst und mit drehender Bewegung die Zecke
gezwungen, loszulassen.
Myiasis
Synonym:
Wohlfahrthiose.
Ätiologie:
Die Fleischfliege Wohlfarthia vigil legt Eier auf die Haut
junger Frettchen. Die Larven durchdringen die Haut und leben
im subkutanen Gewebe, was sehr schnell, innerhalb von einigen
Tagen, zum Tode der Jungtiere führen kann.
Symptome:
Knotenartige Verdickungen in der Unterhaut, Abszesse, Ataxie
und Ödeme.
Diagnose:
Sorgfältige Adspektion der Haut.
Therapie:
Chirurgisches Vorgehen. Die Knoten werden eröffnet, die
Larven manuell entfernt. Danach Spülung der Wunden und
Abszesse mit Wasserstoffsuperoxyd oder Betaisodona.