20. HARN UND GESCHLECHTSORGANE
Urolithiasis
Ätiologie:
Harnsteinkrankheit. Auftreten von Harnsteinen (Struvitsteine) in den harnbildenden und ableitenden Organen wie Niere, Blase und Urethra.

Symptome:
Unauffällig, in der Regel plötzlicher Tod.

Therapie:
Unbekannt.

Hydronephrose
Die Hydronephrose, Rückstauung von Harn in das Nierenbecken bei Harnabflussbehinderung, und dadurch Erweiterung des Nierenbeckens. Die Hydronephrose ist sehr oft durch eine Pyelonephritis, eine bakterielle Nieren- und Nierenbeckenentzündung mit Ausbreitung auf die ableitende Harnwege, überlagert.

Symptome:
Apathie, Areflexie, Gewichtsverlust, schwere Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt.

Therapie:
Keine.

Leberdystrophie
Durch zu fetthaltige Nahrung, z.B. kalorienreiche Vitaminpasten.

Dauerbrunst
Die Dauerbrunst führt bei 20-30 % der Fähen zu einer östrogen induzierten Knochenmarksinsuffizienz.

Ätiologie:
Wenn die Fähe nicht gedeckt wird und über Monate in der Ranz bleibt, führt der hohe Östrogenspiegel im Blut zum Knochenmarksversagen mit meist tödlichen Folgen.

Symptome:
Blässe der Schleimhäute, Apathie. Anorexie, Abmagerung, Austrocknung, stark geschwollene Vulva, Hämorrhagien. Nach einer Krankheitsdauer von 2 bis 5 Tagen sterben die Frettchen.

Diagnose:
Aus der Anamnese, aplastische Anämie, Pancytopenie, Hämatokrit <0,2l/l.

Therapie:
Sofortige Kastration. Während der Ranz ist nur eine konservative Behandlung angezeigt. Chorion Gonadotropin (HCG) wird in der Dosierung von 100 l.E. i.m. verabreicht. Gewöhnlich ovuliert das Tier 30-35 Stunden nach der Injektion, und die Östruserscheinungen sollten nach 21 bis 30 Tagen abklingen. Tritt das nicht ein, kann die Dosis wiederholt werden. Eine Hysterektomie ist nach Abklingen der Ranz zu empfehlen. Auf keinen Fall sollte diese Operation während der Ranz bei schon klinisch kranken Tieren durchgeführt werden. Des weiteren können Anabolika und Kortikosteroide empfohlen werden.

Prophylaxe:
Androgene vor dem Östrus oder HCG zu Anfang des Östrus. Die Medikamente induzieren eine Scheinträchtigkeit und nach Abklingen der Wirkung (30 bis 60 Tage nach der Injektion) stellen sich die Östruserscheinungen erneut ein. Die Behandlung kann stets wiederholt werden, um zu verhindern, dass die Fähe nicht länger als einen Monat in der Ranz bleibt. Die Gefahr einer Pyometra ist gering.

Östruskontrolle
Der Östrus kann jederzeit unterbrochen werden mit der täglichen Dosis von 1/4 Tabl. Medroxyprogesteronacetat(Perlutex). Eine Dauermedikation verhindert sicher das Auftreten des Östrus, birgt aber die Gefahr einer Pyometra.